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Blutgerinnung

Die Blutgerinnung ist ein lebenswichtiger Vorgang, der in erster Linie der Blutstillung dient, daneben noch an Wundheilung und entzündlichen Prozessen beteiligt ist. Man kennt bis heute 13 Gerinnungsfaktoren die zumeist eine mehrfache Wirkung entfalten und in Form inaktiver Vorstufen im Blutplasma bzw. serum vorhanden sind; sie werden zum größten Teil in der Leber, zum kleineren Teil im Knochenmark gebildet. Die normale Blutgerinnung, die sowohl vom Blut
als auch vom Gewebe aus gestartet werden kann, hängt von diesen Gerinnungsfaktoren, den Blutplättchen und der Gefäßwand ab. Die Blutgerinnung verläuft in drei Phasen: In der Vorphase wird der ProthrombinAktivator (Thromboplastin, Thrombokinase) nach Gewebsschaden oder ohne einen solchen im Blut gebildet. In der ersten Phase bewirkt der ProthrombinAktivator unter Mitwirkung von Kalzium die Umwandlung des Prothrombins, das in der Leber in der Gegenwart von Vitamin K gebildet wird, zu Thrombin. Die zweite oder Hauptphase ist dadurch charakterisiert, dass das Thrombin, das eigentliche Gerinnungsenzym, die Umwandlung des wasserlöslichen Bluteiweißkörpers Fibrinogen in das unlösliche Fibrin (Blutfaserstoff) bewirkt. Die dabei entstehenden Großmoleküle verflechten sich netzartig. Dieses Blutgerinnsel (Blutkuchen) schrumpft in der Nachphase unter Auspressen von Serum. Der auf diese Weise gefestigte Blutkuchen verschließt nun den Defekt im Gewebe bzw. in der Gefäßwand. Hat das Blutgerinnsel seine Aufgabe erfüllt, wird es mit Hilfe eines Enzyms wieder aufgelöst und seine Neubildung gehemmt (Vorgang der Fibrinolyse). Besondere Inhibitoren (Hemmstoffe) hemmen normalerweise den Gerinnungsvorgang, um die Fließeigenschaften des Blutes aufrechtzuerhalten und eine überschießende Gerinnung zu unterbinden. Die Gerinnbarkeit ist herabgesetzt (Blutungsneigung) bei: Bluterkrankheit; Mangel an Gerinnungsfaktoren bei Leberkrankheiten und unzureichender VitaminKAufnahme infolge Fettresorptionsstörungen bei Gelbsucht und Darmkrankheiten; Blutplättchenstörungen. – Die Gerinnbarkeit ist verstärkt (Neigung zu Thrombosen) bei: Verletzungen bzw. Operationen, Lungenentzündung, zerfallendem Krebs. – S. auch Antikoagulantien, Blut, Bluterkrankheit, Blutstillung, hämorrhagische Diathese, Thrombose.

 

 

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