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Krämpfe im Kindesalter
Die Neugeborenenkrämpfe unterscheiden sich von den Krämpfen älterer Kinder und Erwachsener dadurch, dass sie selten generalisiert sind und oft nur als diskrete Muskelzuckungen, Atemstörungen, SpeichelFluss oder Wechsel der Hautfarbe auftreten. Die häufigste Ursache sind geburtsbedingte Hirnschädigungen (Blutungen, Sauerstoffmangel). Dann kommen Mißbildungen des Zentralnervensystems (Wasserkopf) und Entzündungen (Gehirnhautentzündung , Toxoplasmose) in Betracht. Eine besondere Gruppe bilden die Neugeborenenkrämpfe mit Stoffwediselstörung: zu niedriger Blutzuckeroder Blutkalkspiegel, Gelbsucht des Gehirns, VitaminB6Mangel, Urämie (Harnvergiftung). Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Grundleiden. Bei Krampfanfällen jenseits der Neugeborenenperiode (nach dem 28. Lebenstag) hat man von der Epilepsie die Gelegenheitskrämpfe zu unterscheiden; diese treten eventuell im ganzen Leben nur einmal oder in einer einzigen Serie auf. Solche Gelegenheitskrämpfe werden bei folgenden Anlässen beobachtet: Infektoder Fieberkrämpfe, die sehr häufig sind; auslösend wirkt in diesen Fällen das rasch ansteigende Fieber bei Infektionen; bis zum Eintreffen des Arztes versucht man das Fieber durch Wadenwickel zu senken. – Akute Erkrankungen und Schädigungen des Zentralnervensystems (Gehirnentzündung, Gehirnhautentzündung, Gehirnblutung, Geburtsschädigung, Unfälle, Tumor). – Äußere Vergiftungen.– Stoffwechselstörungen (zu niedrige Blutzucker und Blutkalkwerte, Ernährungsstörung, Urämie und verschiedene seltenere Stoffwechselstörungen). – Immer ist ärztliche Beratung und Behandlung erforderlich. Affektkrämpfe (Schreikrämpfe) findet man nicht selten bei fehlerzogenen, verwöhnten älteren Säuglingen und Kleinkindern. Als Trotzreaktion oder bei Wunschverweigerung kommt es zu heftigem Schreien, eventuell verbunden mit Atemstillstand, Blauverfärbung des Gesichtes, Bewusstlosigkeit, tonischer Starre der ganzen Körpermuskulatur. Ist man sicher, dass es sich nicht um einen echten Krampfanfall handelt, so empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Abwaschen mit kaltem Wasser oder leichter Klaps auf den Hinterteil; um solche Schreikrämpfe zu vermeiden, ist jede übertriebene Fürsorge zu unterlassen. – Eine ähnliche Form eines solchen »Anfalls«, aber ohne Schreien, kann bei Schreck oder Schmerz plötzlich einsetzen (»Wegbleiben«); Behandlung wie bei den Affektkrämpfen. Im Schulalter gibt es verschiedene psychogene Körperstörungen, darunter auch »Herzanfälle«, hysterische Anfälle, Schreibkrampf usw., denen eine erhebliche seelische Fehlentwicklung zugrunde liegt.
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