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Nebennieren

Die beiden Nebennieren sitzen auf dem oberen Pol der Nieren. Ihr Gewicht beträgt beim gesunden Erwachsenen 510 Gramm. Sie bestehen aus zwei hormonalen Organen mit verschiedenem Ursprung und unterschiedlichen Funktionen. In der Nebennierenrinde werden etwa 30 verschiedene Hormone, die Corticosteroide, und Geschlechtshormone gebildet. Die Nebennierenrindenhormone beeinflussen den Kohlenhydrat, Wasser, Mineral und Fettstoffwechsel sowie die Geschlechtssphäre. Die Überfunktion der Nebennierenrinde führt zu vorzeitiger Geschlechtsreife
, Vermännlichung von Frauen bzw. Verweiblichung von Männern und starker Behaarung des ganzen Körpers. Unterfunktion hat Muskelschwäche, leichte Ermüdbarkeit und Blutdrucksenkung zur Folge. S. auch Cortisone und Cushingsche Krankheit. Das Nebennierenmark ist von gleicher Herkunft wie das sympathische Nervensystem; es produziert das Hormon Adrenalin, das den Sympathikus des vegetativen Nervensystems erregt. Adrenalin bewirkt Blutdrucksteigerung, Beschleunigung und Verstärkung der Herztätigkeit, Steigerung des Grundumsatzes und des Blutzuckergehaltes, Zusammenziehung der Gebärmuttermuskulatur, Erschlaffung der Magen, Darm und Bronchialmuskulatur. überbzw. Unterfunktion des Nebennierenmarks hat eine Steigerung bzw. Abschwächung der normalen Wirkungen des Adrenalins zur Folge. Eine erhebliche Unterfunktion der Nebennierenrinde bedingt das Krankheitsbild der Addisonschen Krankheit. Die Ursache ist oft eine verkäsende Tuberkulose beider Nebennieren. Diese schleichend beginnende und gewöhnlich fortschreitend verlaufende Krankheit ist durch zunehmende Schwäche, abnorme Pigmentierung der Haut und Schleimhäute, Gewichtsabnahme, niedrigen Blutdruck, Austrocknung, Störungen des MagenDarmTraktes (Appetitlosigkeit, Verstopfung oder Durchfall, Erbrechen), trockene Haut, Schw und der Geschlechtskraft und seelische Verstimmung charakterisiert. — Der weitere Verlauf hängt vom Ausmaß der Zerstörung der Nebennieren ab. Durch fortgesetzte Zufuhr von Cortisonpräparaten ist die Prognose sehr gut. Das Phäochromozytom ist ein gutartiger Tumor bestimmter Zellgruppen des Nebennierenmarks, der durch die übermäßige Hormonproduktion einen dauernden oder anfallsweisen Hochdruck verursacht. Die Patienten klagen über Kopfschmerzen, Schwitzen, Herzklopfen und Zittern. Die Geschwulst muss operativ entfernt werden.

 

 

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