Gesundheitslexikon
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Tabak

Der beim Verglimmen des Tabaks entstehende Rauch enthält als »Genussgift« das Nikotin. Es wirkt auf das vegetative Nervensystem anfangs erregend, dann hemmend. Eine ähnliche Wirkung entfaltet es auch auf das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark). Diese Giftwirkung des Nikotins erklärt die Krankheitserscheinungen, die sich bei manchem nach dem heimlichen Rauchen der ersten Zigarette einstellen (Kopfschmerzen, Übelsein, Herzklopfen
, Durdr fall), und ebenso jene Beschwerden, an denen der leidet, der unter der chronischen Einwirkung des Giftstoffes Nikotin steht. Es ergeben sich Kreislaufstörungen Pulsverlangsamung, anfallsweise Puls’ beschleunigungen (Herzbeschleunigungen) anfallsweise Blutdrucksenkung mit Her, klopfen und ohnmachtähnlichen Erschei, nungen, Pulsunregelmäßigkeiten, Herzkrämpfe (Angina pectoris), Magenbeschwerden, nervöse Erscheinungen (Schwindelgefühl, Sehstörungen), Angstzustände, Nervenschmerzen usw. Ober die eigentliche akute Nikotinvergiftung s. Vergiftungen. – Hier noch ein paar Hinweise zum Thema »Rauchen«: Das Nikotin ist nicht der einzige »Wirkstoff« des Tabakrauchs; in ihm sind außerdem noch sogenannte Teerprodukte enthalten, und diesen wird die Tatsache zur Last geegt, dass die Häufigkeit des Lungenkrebses in den letzten Jahrzehnten erheblich ugenommen hat (etwa parallel zur Zuahme des Zigarettenkonsums). – Das Niotin gelangt durch die Schleimhaut des undes in den Körper, wenn der Tabakauch nur in den M und aufgenommen ird; wird der Tabakrauch mit der Eintmung bis in die Luftröhre oder gar bis in sie Bronchien eingesaugt (wird beim Rauen »inhaliert«), so streicht dabei der auch über eine viel größere Schleimhäuten, und die Aufnahme von Nikotin in en Körper ist entsprechend größer. Umangreiche Untersuchungen amerikanischer rzte ergaben: Beim Inhalieren wird praktisch alles mit dem Rauch eingeatmete ikotin auch in den Organismus aufgeommen, beim Nichtinhalieren dagegen Bedeutend weniger (von trockenen Zigaetten 2645 Prozent ihres Nikotingehalts, on feuchten Zigaretten 8 bis 18 Prozent). a der Rauch der Zigarre kaum je inhaliert wird, der Rauch der Zigarette aber von vielen Rauchern, kann das Zigarettenauchen schon deshalb als wesentlich gendheitsgefährdender angesehen werden ls das Zigarrenrauchen. Der eben erwähnte Unterschied zwischen trockenen und feuchten Zigarren und Zigaretten ist edeutungsvoll, wie die gleichen Unteruchungen ergaben: der Rauch trockener abake enthält 70 bis 90 % mehr Nikotin Is der von feuchtem Rauchgut. – Nikotin irkt, wie zuvor erwähnt, auf das vegetive Nervensystem, also auf jenes Nervensystem, das alle inneren Organe steuert. Am empfindlichsten für diese Nikotinwirkung sind die Blutgefäße. Menschen, deren Blutgefäßsystem nicht in Ordnung ist, z. B. Menschen mit zu hohem Blutdruck, mit Arterienverkalkung, mit Neigung zu Blutgefäßkrämpfen (Neigung zu kalten Händen und Füßen, zum »Absterben« einzelner Glieder, zu krampfartigen Schmerzen in der Herzgegend, zu Kopfschmerzen und Migräne), sind deshalb durch die Nikotinwirkung besonders gefährdet und sollten nicht rauchen. Menschen, die auf ein gutes Funktionieren ihres Blutgefäßsystems besonderen Wert legen – das sind z. B. alle Sportler, denn die Leistungsfähigkeit der Muskeln hängt von ihrer möglichst guten Blutversorgung ab –, sollten ebenfalls nicht rauchen, weil Nikotin die Blutversorgung etwas drosselt und dadurch einer Höchstleistung des Körpers im Wege steht. – Nikotin geht, wie gesagt, durch die Schleimhaut des Mundes – und beim Inhalieren des Rauchs auch durch die Schleimhaut der Luftröhre und der Bronchien – zunächst ins Blut über. So gelangt es bei der werdenden Mutter auch in das Blut des Kindes, das sie erwartet, und bei der jungen Mutter, die ihr Kind stillt, in die Brustdrüse und damit in die Milch. Wenn eine Schwangere nur eine Zigarette raucht, schlägt bereits das Herz des Embryos für ein paar Minuten schneller als sonst. Wenn die stillende Mutter raucht, bewirkt das Nikotin, das mit der Muttermilch zum Säugling gelangt, bei diesem nicht selten einen Durchfall. Auch für Gesundheit und Gedeihen des Kindes (des Embryos und des Säuglings) ist es demnach wirklich besser, wenn die werdende und die stillende Mutter nicht raucht.

 

 

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