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Akne vulgaris
(Finnenausschlag). Am häufigsten tritt diese Art »unreiner Haut« bei jungen Menschen zwischen Beginn der Pubertät und dem 25. Lebensjahr auf. Betroffen ist vornehmlich die Haut des Gesichts, oft auch die des Halses, der Brust und des Rückens. Die Akneträger haben eine fettige Haut, auf der sich im Bereich der Talgdrüsen Mitesser, Papeln und Pusteln bilden. Die Knötchen können sich verhärten und vergrößern, so dass dann plattenartige Herde entstehen. Wenn der Haarfollikel zerstört wird, heilt die Akne mit Narben ab. Für die Entstehung der Akne sind hormonelle Faktoren am bedeutungsvollsten; dafür spricht auch das Auftreten mit Einsetzen der geschlechtlichen Entwicklung und das Verschwinden bis spätestens zum 30. Lebensjahr. Als weitere ursächliche Faktoren sind zu nennen: bakterielle Infektion, Herdinfektion, MagenDarmStörungen (Stuhlverstopfung, Fermentstörungen, Darmfäulnis), falsche Ernährung, Erbfaktoren, psychische und nervöse Faktoren, Chemikalien (Brom, Jod, Chlor, Teer, 01, verschiedene Medikamente). Ratschläge zur Behandlung: Beseitigung der Darmträgheit und Blähsucht. Die Kost muss knapp sein und darf nicht mehr als 60 g Fett pro Tag enthalten. Verboten sind: Hartfette (Rindertalg, Schweineschmalz, Speck, Kokosfett), alle sehr fetten Speisen, stark gewürzte Speisen und Soßen, Räucherfleisch und Räucherfisch, fette und gewürzte Käsesorten, rohes EierEiweiß, blähende Speisen (Hülsenfrüchte, Kraut), Spinat, Tomaten, alle Nüsse, Schokolade, Marzipan, Alkohol, Bohnenkaffee. Einzuschränken sind: Zucker und Süßigkeiten, Fette, Eier, Weizenmehlbrot und gebäck, Kartoffeln, Vollmilch, Seefisch, schwarzer Tee. Zu empfehlen sind: frisches Obst und Gemüse (außer Tomaten, Spinat, Zitrusfrüchten), Quark, Joghurt, Buttermilch, Vollkornbrot, Haferflocken. — Vielfach wird eine Hefekur empfohlen, die wohl vornehmlich durch den hohen Gehalt der Bier- und Bäckerhefe an Vitamin B wirkt. Anzuraten ist auch eine Kur mit Vitamin A in hohen Dosen. Bei stärkerer Eiterung sind innerlich Antibiotika angezeigt. örtliche Behandlung: Keine fetthaltigen Schönheitscremes, keine ölhaltigen Haarwässer benutzen. Auf keinen Fall dürfen die Pusteln mit den Fingern ausgedrückt werden, weil dadurch die Entzündung verstärkt und der infektiöse Eiter verschmiert wird. Die Haut soll mit warmem Wasser und milder Seife oder einem der modernen Syndets (siehe Hautpflege) gereinigt werden. Nach dem Waschen wird die Haut mit einem milden Hautspiritus (alkoholhaltiges »Gesichtswasser« oder eines der vielen Spezialpräparate) abgetupft und über Tag mit einem Puder, am besten mit einem schwefelhaltigen, bedeckt. Über Nacht Anwendung einer speziellen AkneSalbe oder Paste, die zumeist Schwefel, Resorcin oder ein Antibiotikum enthalten. Die Verordnung einer Salbe mit stärker wirkenden Zusätzen zur Durchführung einer Schälkur soll dem Facharzt überlassen bleiben, ebenso die Entscheidung über eine eventuelle Hormontherapie oder die Bestrahlung mit natürlicher Sonne oder künstlicher Höhensonne. Unter ärztlicher Aufsicht kann auch die örtliche Behandlung durch eine geschulte Kosmetikerin segensreich sein, besonders um häßlichen Vernarbungen vorzubeugen.
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