Gesundheitslexikon
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Darmfäulnis

Im Abschnitt Verdauung ist erwähnt, dass manche Eiweißstoffe der Nahrung, die von den eiweißverdauenden Fermenten in den oberen Darmabschnit- ten nicht genügend zerlegt wurden, im Dickdarm von bestimmten Bakterien an- gegriffen werden und dass das Ergebnis dieser Bakterientätigkeit eine Eiweißfäul- nis im Darm ist. Das ist ein normaler Vorgang, der u. a. den Geruch des Stuhl- gangs bedingt. Er wird zu einem »unnor- malen« bzw. gesundheitsstörenden Vor- gang, wenn die Fäulnisvorgänge im Darm das normale Maß übersteigen. Das kann dadurch zustande kommen, dass die Bakte- rienarten, die die Eiweißfäulnis hervor- rufen und die normalerweise in einem gewissen Gleichgewicht zu anderen Bak- terien mit anderen Aufgaben leben, aus irgendeinem Grunde ein wesentliches Übergewicht
erlangen. Man kann dem abhelfen, indem eine entsprechende Diät eingehalten wird, in der möglichst wenig von solchen Nahrungsmitteln enthalten 196 Darmkatarrh, akuter ist, die den Fäulniserregern einen guten Nährboden bieten. (Eine solche Diät enthält im Prinzip für eine Zeitlang möglichst wenig Eiweiß; sonstige Einzelheiten dieser Diät müssen vom Arzt entsprechend dem einzelnen Krankheitsfall festgelegt werden.) Man kann der zu starken Eiweißfäulnis auch dadurch abhelfen, dass man versucht, die vorhandenen Fäulniserreger durch andere Bakterienarten zu »unterdrücken«. In diesem Zusammenhang spielt der tägliche Genuss von Sauermilch oder von Joghurt eine wesentliche Rolle: Die Milchsäurebakterien der Sauermilch oder der Bazillus bulgaricus, der aus der Milch Joghurt werden lässt, machen sich dann im Darm breit und beschränken dadurch die Ausdehnung der Fäulniserreger. Bei der Eiweißfäulnis entstehen Körpergifte, die durch die entgiftende Tätigkeit der Darmschleimhaut selbst sowie der Leber, der Nieren und des Blutes unschädlich gemacht werden. Wenn die Darmfäulnis höhere Grade annimmt und die Tüchtigkeit der entgiftenden Organe nachlässt, entsteht eine Selbstvergiftung des Organismus vom Darm aus (»intestinale Autointoxikation«). Die Darmfäulnis ist um so ausgeprägter, je träger der Dünndarm und der obere Dickdarm sind und je mehr Eiweiß die Nahrung enthält. Die intestinale Autointoxikation kann im ganzen Organismus Krankheitserscheinungen auslösen wie z. B. Durchblutungsstörungen, Blutdruckerhöhung, Blutarmut, Herzbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, erhöhte Ermüdbarkeit, Hautkrankheiten usw.

 

 

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