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Schock
Die Gesamtheit der nach einer Verletzung eintretenden Kreislaufveränderungen wird als Schock bezeichnet. wenn infolge einer Blutung die verbliebene Blutmenge nicht mehr zur Füllung aller Gefäße ausreicht, wird die Blutzufuhr in weniger wichtigen Gefäßabschnitten auf dem Nervenweg gedrosselt; das Blut wird dafür in die lebenswichtigen Organe wie Herz, Lunge und Gehirn geleitet – man spricht von einer Zentralisation des Kreislaufes. Infolgedessen wird auch die Haut schlechter durchblutet, an der die ersten Zeichen des Schocks sichtbar werden: Kälte und Blässe. Weitere Anzeichen sind: schneller (über 100 Schläge pro Minute) und kaum tastbarer Puls ; Blutdruck unter 100. – Neben Blutungen kommen als Ursache eines Schocks noch in Betracht: Verbrennungen, Quetschung, Schmerz, Bakteriengifte, andere Gifte, Allergie, Herzinfarkt. Begünstigt wird die Schockwirkung durch Überanstrengung, Übermüdung, Hitze mit Schwitzen und Durst, Kälte, schlechten Ernährungszustand und Hunger. Der Schock kann von folgenden Anzeichen begleitet sein: Schwächegefühl, Frösteln, Erbrechen, Druckgefühl im Oberbauch, unwillkürlicher Abgang von Harn und Stuhl, Bewusstseinstrübung. – Der Schock entwickelt sich zumeist allmählich. Wenn sich die Pupillen weiten und der Puls nicht mehr tastbar ist, besteht unmittelbare Todesgefahr. Erste Hilfe: Am wichtigsten ist die Blutstillung, sonst bleiben alle Maßnahmen erfolglos. Schocklage – Kopf tief, Beine hoch (Ausnahme: Schädel- Hirnverletzungen und Atemnot). Bei Verschlechterung des Zustandes soll man die Beine sehr hoch legen und ausstreichen; dadurch wird dem Kreislauf Blut zugeführt (Selbsttransfusion). Den Patienten vor Wärmeverlust schützen (durch Decken), aber nicht zusätzlich anwärmen (durch Wärmeflaschen usw.). Wenn kein Labeverbot besteht (Bewusstlosigkeit, Atemnot, Schädel und Bauchverletzungen), soll der Verletzte schluckweise Tee oder Salzwasser erhalten, aber keine Milch oder Alkohol. Ebenso ist Rauchen verboten. Wichtig ist auch die allgemeine Betreuung (begütigender Zu- spruch, Beruhigung, Ablenkung). Ist ärztliche Hilfe am Unfallort oder in der Nähe nicht erreichbar, muss der Schockpatient besonders schonend transportiert werden.
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